Ein Blick, der nicht zurückschaut
Was sehen wir, wenn uns ein Gesicht nicht direkt anschaut – sondern sich selbst?
Dieses Porträt entstand aus einem Gefühl der Zerrissenheit: die Hand im Gesicht, die Augen leer, der Mund offen. Fast wie ein lautloser Schrei, der sich selbst unterbricht. Und genau darin liegt seine Kraft.
Dieses Werk ist für mich mehr als ein Porträt. Es ist eine Auseinandersetzung mit Kunst als Spiegel, mit Momenten der Selbstwahrnehmung – und mit der Angst davor, gesehen zu werden. Oder vielleicht: sich selbst zu sehen.
Warum ich Gesichter zeichne
In fast all meinen Arbeiten kehre ich immer wieder zu Gesichtern zurück. Nicht weil ich den Menschen als Form so spannend finde – sondern wegen dem, was zwischen den Linien liegt. Dort, wo keine Pupille mehr ist. Wo das Auge plötzlich nur noch Fläche ist. Wo die Emotion sich entzieht, aber nicht verschwindet.
Dieses Werk ist gezeichnet auf getöntem Papier, mit Bleistift, Weißhöhungen und grafischen Elementen. Das Ziel war nicht Realismus. Sondern Intensität. Ich wollte nicht, dass man sich fragt, wer dieses Mädchen ist – sondern, was in einem selbst passiert, wenn man es ansieht.
Kunst darf verstören. Und weich sein.
Kunst muss nicht erklären. Aber sie darf fragen.
Dieses Porträt fragt:
- Was bedeutet es, sich selbst im Moment zu ertappen?
- Wie viel Schutz brauchen wir vor unserem eigenen Ausdruck?
- Und wann kippt Intimität in Unruhe?
Für mich persönlich ist dieses Werk eine Einladung, sich der eigenen Unsicherheit zu stellen – ohne sich zu rechtfertigen. Die Linien sind bewusst roh. Die weiße Struktur über der Haut wie eine unterbrochene Bewegung. Vielleicht ein Schleier. Vielleicht ein Gedanke, der zu laut wurde.
Technik & Entscheidung
Ich habe mit Graphit, Buntstift und weißen Markern gearbeitet – auf leicht strukturiertem grauen Papier. Diese Kombination erlaubt mir, in Stufen zu denken:
Erst Fläche. Dann Licht. Dann Emotion.
Der Mund ist bewusst nicht vollständig geschlossen. Die Finger überlagern das Gesicht nicht, sondern führen es. Es ist eine stille Spannung, die nicht gelöst werden will – und genau das macht das Werk für mich zu einem der eindrücklichsten Porträts, die ich je gezeichnet habe.
Kunst als Reaktion
Ich glaube nicht, dass Kunst nur Ausdruck ist. Sie ist auch Reaktion. Auf das, was wir sehen. Auf das, was wir selbst einmal gespürt haben. Vielleicht sogar auf das, was wir nie ausdrücken konnten – aber jetzt in einem anderen Gesicht erkennen.
Dieses Porträt ist genau das: eine Reaktion. Auf das Übersehenwerden. Auf die Frage nach Präsenz. Und auf die ständige Gratwanderung zwischen Verletzlichkeit und Stärke.
Wo dieses Werk wirkt
Ich sehe dieses Werk nicht als Poster, das „gefällt“. Sondern als Impuls. Es kann still hängen – und dabei laut sein.
Ideal für Räume, die Fragen stellen dürfen:
- Arbeitsräume mit Fokus auf Selbstwahrnehmung
- Praxen oder Studios mit therapeutischem Ansatz
- Galerien oder Ausstellungen zum Thema „Innenleben“
- oder einfach: Zuhause, wo Kunst keine Deko ist, sondern Begegnung
Fazit: Kunst beginnt, wo Worte fehlen
Manchmal ist ein Gesicht kein Gesicht mehr – sondern eine Projektionsfläche für das, was in uns lebt.
Dieses Porträt ist genau das. Ein Übergang. Eine Unsicherheit. Ein mutiger Moment zwischen Gefühl und Distanz.
Es ist ein Versuch, mit Linien zu sprechen, wo Worte nicht reichen. Und genau darin liegt die Kraft von Kunst.
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